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Die Suche nach einer Ästhetik des Gegenstandslosen

Die Welt ist geprägt durch einen Überfluss an Gegenständlichkeit – sowohl real als auch mental. Das ausufernde Spezifizieren von Phänomenen anhand relationsloser Raster, schafft eine künstliche Komplexität vermeintlicher Objektivierungen, die verkörpert durch Gegenstände und ikonische Denkstrukturen menschliche Lebenswelten bestimmen. Verstärkt durch die Digitalisierung ist damit vor allem die globalisierte zeitgenössische Kultur ein System der permanenten Unterscheidung und Gegenüberstellung von künstlichen Merkmalen, die Individualität simulieren, wo Serialität und Variation des Immergleichen Grundlage ist.

Obwohl gegenständliches Denken und die daraus erwachsende Weltkonstruktion ein augenscheinliches Erfolgsmodell des Menschen ist, verhindert die Singularität der Gegenstände ein Erkennen der Systematiken virtueller Relationen, die sowohl für die physische Welt, als auch für eine zunehmend medialisierte Gesellschaft grundlegend sind. Komplexreduktion als vereinfachende Grundlage für Handlungen – und damit die ursprüngliche Stärke objektiven Denkens – wandelt sich so in ihr Gegenteil und erschafft eine imaginierte und simulierte Welt der Ikonen und Chimären, die einer direkten Relation zwischen Sein und Selbst entgegenstehen.

Das Zeitalter der Gegenstände erschöpft sich in immer weiteren Manierismen – die Logik des Seins aber liegt wahrscheinlich eher in den fluiden Wechselwirkungen gegenstandsloser Sinnstiftung und Weltkonstruktion. Martin Burs versucht dahingehend die Sackgasse des schein-objektiven Denkens zu überwinden und Strategien für eine richtungsweisende Ästhetik des Gegenstandslosen zu finden. Anhand von Mixed Media – Versuchen an der Grenze zwischen Real und Digital werden Ansätze erforscht, um den Strukturen virtueller Relationen in ihrer Begreifbarkeit und Behandelbarkeit Form zu geben. Als Work in Progress und ergebnisoffenes virtuelles Labor versteht sich dies als ein erster Schritt – hin zur Form und Ästhetik einer zukünftigen Epoche.

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